Theater-Chronik aus Abteilung "Theater"

Bäckermeister Striezl (November 1992)

von Ulla Kling

Eigentlich fängt die Geschichte um den Bäckermeister Striezl – die sich so oder so ähnlich an jedem Ort und zu jeder Zeit zutragen könnte – ganz harmlos an. – Der Lehrbub Willi hat seinen Kopf mal wieder nicht bei der Arbeit und die Semmeln geraten ihm einige Nummern zu groß. Ohne an etwaige Folgen zu denken, werden die „Geschosse“ kurzerhand verkauft und der Zulauf bei der Bäckerei Striezl steigt sprunghaft an. Damit kommt der Stein ins Rollen.

Gleichzeitig verkündet der Bürgermeister dem Striezl den Beschluß des Gemeinderats, auf dem Dorfplatz, vor der bäckerlichen Nase, einen Supermarkt zu erbauen. Daß dabei die schöne, alte Dorflinde zum Tode verurteilt ist, stört den Bürgermeister nicht weiter, dafür aber den Bäckermeister umso mehr. Zu welchen Aktionen dieser nun seine Riesensemmeln mißbraucht, um den alten Baum zu retten, ist ein toller Einfall. Der schlitzohrige Willi steht seinem Meister natürlich mit Rat und Tat und vielen Teigbatzen zur Seite. Die Ereignisse in dem sonst so friedlichen Dorf überstürzen sich, der Krieg zwischen dem querschießenden Bäckermeister und dem erfolgsbessenen Bürgermeister verschärft sich bedenklich. Aber zuletzt siegt, so wie es halt immer sein sollte, die Vernunft. Das schöne Dorfbild mit seiner Linde und die Existenz der heimischen Unternehmen sind, dank des aktiven Bäckermeisters, gerettet!