So ein Theater…seit 40 Jahren
Gut vierzig Jahre ist es her, dass ein paar junge Söckinger Fußballer nach dem Spiel beieinander saßen und beratschlagten, wie man Geld in die leere Vereinskasse bekommen könnte.
Vor einigen Wochen waren sie gemeinsam im Starnberger Theater gewesen. So etwas könnte man doch auch in Söcking machen. Die Idee war geboren und mit der Bühne, der 1969 erbauten Sporthalle (seit 1992 „Franz-Dietrich-Halle“) auch schon der perfekte Aufführungsort gefunden. An engagierten Mitstreitern fehlte es nicht…aber sonst an allem. Ein Stück musste gefunden, Kulissen gebaut und Kostüme besorgt werden. Martin Hamberger wurde als Spielleiter gewonnen, und schon im Frühjahr 1981 öffnete sich der Bühnenvorhang zur Premiere von „Die Tugendbrille“. Das Publikum war begeistert.
Schon im folgenden Herbst präsentierte die Theatergruppe beim Heimatabend des SV Söcking den Einakter „Der neue Knecht“. Inzwischen kamen auch einige ältere Mitspieler dazu, die die Begeisterung für das Theater teilten und mit vollem Einsatz dabei waren. Voller Spielfreude feierten die Theaterer in der kommenden Zeit jeweils im Frühjahr und im Herbst Premiere. In den umliegenden Gemeinden gab es zum Teil noch keine Theatergruppen, daher strömten zu den Söckinger Aufführungen oft bis zu 300 Gäste.
Zum zehnjährigen Jubiläum wurde unter der Regie von Irmi Schlögl erstmalig „ˋs Trambahnbergerl“ von Georg Schalper aufgeführt. Viele Zuschauer erinnerten sich damals noch gut daran, wie der Söckinger Hügel zu seinem Namen „Trambahnbergerl“ kam und hatten viel Freude an der Lokalgeschichte.
Auch zum zwanzigjährigen Jubiläum wurde das Stück aufgeführt. Diesmal unter der Regie von Erika Schalper. Viele Rollen wurden genauso besetzt, wie schon zehn Jahre zuvor. Auch einige Spieler, die schon lange nicht mehr bei der Theatergruppe aktiv waren, spielten zu diesem besonderen Anlass gerne nochmals mit.
Als sich die Gründung zum 30. Mal jährte, wagte sich die Truppe, mittlerweile unter der Regie von Tina Schiestl, mit der Boulevardkomödie „Außer Kontrolle“ von Ray Cooney an ein neues Genre, das von den Zuschauern begeistert angenommen wurde. Zur Feier des Jubiläums organisierte die Theatergruppe zusätzlich einen Auftritt der Biermösl-Blosn in der Franz-Dietrich-Halle. Fast 1000 Gäste kamen zur Vorstellung.
Einige Jahre später wurde mit dem Stück „Currywurst mit Pommes“ noch einmal Neuland betreten. Mit zahlreichen Mitspielern von der Lebenshilfe Starnberg wurde erstmalig integratives Theater gespielt.
Inzwischen sind vierzig Jahre seit der Gründung vergangen und es wäre an der Zeit ein Jubiläumsstück vorzubereiten. Leider macht auch in diesem Jahr die Situation rund um Corona ein entspanntes Proben, und vor allem einen vollen Zuschauerraum, unmöglich.
Daher haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, heuer nicht zu spielen.
Hoffentlich heißt es bald wieder „Vorhang auf“